Bildbetrachtung
„Kunst als Möglichkeitsform”
Ausgehend von den Farben sucht Renate Schmieder nach Formen
und Bildideen. Inspiriert durch Naturerlebnisse, Landschaften und
besondere Stadtansichten entwickeln sich ihre Arbeiten eher prozesshaft
als konzeptionell. Als bevorzugte Technik benutzt sich dementsprechend Acrylmalerei
auf Leinwand, teilweise durch letzte Schichten in Öl ergänzt.
Auf größeren Formaten entstehen überwiegend
gegenstandslose Bilder, die durch immer wiederkehrende
Überarbeitung im Malprozess reifen.
Im Malprozess geht es um das Entdecken, Auswählen, Prüfen, Ordnen und
den Gewinn einer klar werdenden Bildvorstellung. Bei den ausgereiften
Arbeiten verbindet sich der subjektive Moment mit dem
Allgemeingültigen.
Der/die BetrachterIn ist zum Suchprozess eingeladen und gleichzeitig herausgefordert,
den eigenen Gedanken und Gefühlen nachzugehen.
Durch die Art und Weise, wie wir betrachten und wahrnehmen, wird
das Ansehen eines Bildes zur Auseinandersetzung mit uns selbst.
Dieter Honisch, Kurator, über Kunst:
Kunst ist eine Form der Wahrnehmung und damit der
Eigenverantwortlichkeit des Betrachters ausgeliefert. Sie leistet nur
soviel, wie der Betrachter zu leisten imstande ist… Kunst ist eine
Annäherungsform, eine Form der Selbstwahrnehmung. Sie hat keine
ästethische, sondern eine ethische Begründung. Was der Künstler hervorbringt
ist eine Möglichkeitsform.